„Rettungsdienst“ für Lichtendorf und Sölderholz
„Fliegende Notärzte“ – Wenn kein Notarzt verfügbar ist, werden die fliegenden Retter vom Christoph 8 aus Lünen (unten) oder des ITH vom Dortmunder Flughafen (oben) angefordert. |
Entstehungsgeschichte
Ende der 1990er Jahre ergab sich eine große Neuerung in der Feuerwehr Dortmund. Auf Grund der steigenden Zahlen der Rettungsdiensteinsätze entstand eine Vision, die schnell auch in Lichtendorf Einzug nehmen sollte. Um in Dortmunds Vororten eine schnelle und adäquate Hilfe zu gewährleisten, wie es der Gesetzgeber fordert, erschuf man an verschiedenen Standorten der Freiwilligen Feuerwehr sogenannte „First Responder Gruppen“. So auch in Lichtendorf. Sinn und Zweck dieser Idee war und ist, sobald ein Rettungswagen bzw. ein Notarzt angefordert wird, speziell ausgebildete Wehrleute zu entsenden, die eine Erstversorgung und lebensrettende Sofortmaßnahmen durchführen. Dies bescherte der FF Lichtendorf einen großen Zuwachs an Einsätzen in den vergangenen Jahren.
Ausbildung
Um zu garantieren, dass die alarmierten Kräfte nicht nur helfen wollen, sondern auch helfen können, wurden mehrere Kameraden zu Rettungshelfern ausgebildet. Diese Ausbildung, wie alle in der FF geleisteten Stunden, wurden ehrenamtlich abgeleistet. Die Rettungshelferausbildung umfasst 80 Stunden theoretische und 80 Stunden praktische Ausbildung. Dazu kommen jedes Jahr vorgeschriebene Fortbildungsstunden. Auch Rettungssanitäter und Rettungsassistenten finden sich unter den Kameraden.
Ausrüstung
Als Grundausstattung dient jeder First Responder Gruppe ein Notfallkoffer, in dem Gerätschaften zur Kreislaufüberwachung, Atemwegsicherung, Medikamente, sowie Verbandmaterial enthalten sind. Dazu kommt Material zur Schienung von Frakturen, sowie ein Sauerstoffinhalationsgerät. Aus Privatgeldern der Kameraden wurde zusätzlich eine Baby- und Kindernotfalltasche beschafft, welche Materialien zur Lebenserhaltung von Kindern und Kleinkindern enthält, als auch „Werkzeug“ zur Entbindung. Pünktlich zur WM 2006 kam ein AED- Gerät (halbautomatischer Defibrillator) hinzu. Dieses Gerät ermöglicht eine Frühdefibrillation und trägt somit zu einer höheren Qualität einer Hilfeleistung bei Herz-/Kreislaufstillständen bei.
|
Alarmierung
Die Alarmierung erfolgt über die Feuer- und Rettungsleitstelle der Feuerwehr Dortmund automatisch, sobald Rettungsmittel ins Lichtendorfer Einsatzgebiet entsandt werden. Die „Freiwilligen“ sind also jeden Tag im Jahr 24 Stunden erreichbar und kommen bei Bedarf auch von zu Hause oder von der Arbeit zum Feuerwehrgerätehaus und besetzen dort ein Einsatzfahrzeug.
Fahrzeug
Mit einem 9 Tonnen schweren Löschfahrzeug werden die Einsätze gefahren. Teilweise stößt dies auf Verwunderung und man bekommt zu hören: „Ich hab doch den Notarzt gerufen und nicht die Feuerwehr!“. Um diesen Reaktionen ausweichen zu können und auch die teilweise schwierige Verkehrssituation durch falsch geparkte Autos zu umgehen, hofft der Löschzug immer noch auf ein kleineres und wendigeres Fahrzeug.